CDU gegen Cannabisgesetz – Bundesdrogenbeauftragter Streeck glaubt weiter an Rückabwicklung

Die Bundesregierung führt im Kabinettsentwurf zur MedCanG Änderung an, es lägen kaum gesicherte Erkenntnisse zur Wirksamkeit von Cannabis zu vielen Einsatzzwecken vor. Dabei außer Acht gelassen, die allgemeinen wissenschaftlichen Erkenntnisse aus Jahrzehnten Forschung rund um Cannabis aus aller Welt mit ausschließlich einbezogenen Studien im Rahmen einer pharmazeutischen Arzneimittelzulassung.
Der Clou: Cannabisblüten sind nach arzneimittelrechtlicher Einstufung nicht für das offizielle Arzneimittelzulassungsverfahren vorgesehen. Sie gelten als Ausgangsstoffe für Rezepturarzneimittel, nicht als Fertigarzneimittel mit eigener Zulassung.
Selbst wenn man den Status anpassen würde, wären Cannabisblüten als Naturprodukt mit geringfügigen Wirkstoffschwankungen von Charge zu Charge, abhängig von Anbaubedingungen, Lagerzeiten etc. so nicht zulassungsfähig. Genau deshalb gibt es die Möglichkeit des off-label use. 

Außerhalb der extra im Rahmen des Arzneimittelzulassungsverfahrens durchzuführenden Studien, die bei Medizinalcannabis wie gerade begründet ohnehin nicht erfolgen könne, gibt es jedoch zahlreiche Studien zur Wirkung von Medizinalcannabis sowie Cannabinoiden allgemein in der Basisforschung. Zwar hemmte das Verbot die Forschung weltweit, doch im Zuge der seit vielen Jahren andauernden globalen Entstigmatisierung und zunehmenden politischen Öffnung hin zum Thema in neutraler Perspektive, kommt auch hier die Wissenschaft weltweit in die Gänge. Doch schon jetzt sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse umfangreich, was im Gesetzentwurf aus dem CDU geführten Gesundheitsministerium leider manipulativer Weise außer Acht gelassen wird.